Warum „Sturmtaucher“?
Ein einzigartiger Vogel mit besonderer BedeutungSturmtaucher sind sehr vielseitig und halten einige Rekorde. Sie können…
Warum wir alle Sturmtaucher werden sollten
Sturmtaucher beeindrucken durch ihre Widerstandskraft, ihren Mut und ihre Lebendigkeit. Sie sind so vielseitig und anpassungsfähig, dass sie überall auf der Welt ein Zuhause finden. Sozial und gesellig einerseits, sind sie doch unabhängig und frei.
Welche symbolische Bedeutung hat der Sturmtaucher für uns?
Wir arbeiten gerne mit Bildern und Metaphern. Stürme können schwierige Lebenssituationen sein, die außerhalb des normalen Alltags liegen und Menschen vor besondere Herausforderungen stellen.
Um diese zu meistern, müssen wir uns zuerst selbst verstehen – unsere Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse ergründen. Dazu tauchen wir ein in uns selbst – wir wenden uns ganz dem Inneren zu und erforschen das, was wir in der Tiefe finden.
Lust auf mehr Ornithologie?
Sturmtaucher gehören wie die Albatrosse zur Ordnung der Röhrennasen (Procellariiformes). Diese Vögel haben den Ordnungsnamen von zwei dem Schnabel aufsitzender Röhren, die ihre Nasenöffnungen darstellen. Der Geruchssinn ist bei ihnen von überragender Bedeutung bei Nahrungssuche, Orientierung und Sozialverhalten:
Die Riechfasern und das Riechhirn sind bei Sturmtauchern besonders stark entwickelt. Die Vögel haben einen sehr ausgeprägten Eigengeruch, der für die Wiedererkennung der Partner und der Jungen vermutlich entscheidend ist. Auch ihre Beute (Krill und krillfressende Fische) orten Sturmtaucher mit dem Geruchssinn und sogar für die geographische Orientierung spielt das olfaktorische Gedächtnis eine wesentliche Rolle, wie Experimente zeigten: Adam Nicolson referiert in seinem Buch „Der Ruf des Seevogels“ eine Versuchsanordnung, bei der Sturmtaucher hunderte von Kilometern entfernt von Ihrer Kolonie ausgesetzt wurden, eine Kontrollgruppe und eine Gruppe, der der Geruchsinn vorübergehend ausgeschaltet wurde: „Alle Kontrollsturmvögel flogen fast ohne Zögern oder Umweg zur Kolonie zurück. (…), doch die nichtriechenden Sturmtaucher irrten Tausende Meilen orientierungslos über das Meer. Ihre Spuren auf der Seekarte sind unerträglich ergreifend – schlingernd, taumelnd, kreiselnd auf der Suche nach irgendeiner Information, wie es weitergehen soll, verzweifelte Irrflüge, 4.000 Meilen und mehr in den vier oder sechs Wochen nach ihrem Start…“ (Adam Nicolson: Der Ruf des Seevogels, Liebeskind, Regensburg 2021, 226)
Sturmtaucher leben sehr lange, bis zu 60 Jahre, sie sind monogam und legen nur ein einziges Ei pro Brut und zwar in einer Erdhöhle, die das Junge erst nach 70 Tagen verlässt. Bis junge Sturmtaucher sich fortpflanzen vergehen viele Jahre, die sie mit ihren weiten Reisen über das Meer verbringen.
Die Flugleistung der Sturmtauscher ist unglaublich: Die Dunklen Sturmtaucher legen jährlich fast 65.000 Kilometer zurück und es konnte nachgewiesen werden, dass Sturmtaucher auf Ihren Reisen den atlantischen „Wind-Schnellwegen“ folgen, die sie zum Beispiel an der afrikanischen Westküste nach Süden bringen, dann quer über den Ozean nach Südamerika und von dort wieder nordwärts. Und gleichzeitig ist auch hier das Riechvermögen wiederum besonders wichtig:
„Sturmtaucher und die anderen Ozeanreisenden orientieren sich nicht an Magnetfeldern: Sie erriechen ihren Weg durch das Meer. Mehr noch, sie riechen auch das Leben im Meer und wie das Meer arbeitet. Sie riechen sich hinunter zu den verschiedenen Schichten und Bestandteilen des Nahrungsnetzes, riechen das Vorhandensein oder Fehlen von Plankton, von dem sie und alles andere Meeresleben abhängen. Sie sind nicht nur Barometer des Meeres, sondern seine Erforscher und Seefahrer. Was für uns strukturlos ist, eine Ödnis aus gleichförmigem Wasser, ist für sei ein Füllhorn der Vielfalt und Unterschiedlichkeit, eine zerklüftete und furchenreiche Landschaft, stellenweise dicht und üppig, doch mager andernorts, eine wogende olfaktorische Prärie des Begehrten und Begehrenswerten, marmoriert und wechselhaft, durchsetzt mit Leben, gefleckt und gesprenkelt mit Freuden und Gefahren, mit oft verborgenen auf jeden Fall immer bewegten, nie stillstehenden Schätzen, aber proll von Leben und Möglichkeiten.“ (Adam Nicolson: Der Ruf des Seevogels, Liebeskind, Regensburg 2021, 227f)